Soziales Lernen an der Realschule
„Wer Gutes tut, ist auch gut in der Schule“, so der amerikanische Entwicklungspsychologe Richard Lerner in einem Interview vom 3. Mai 2007 in der Zeitung DIE ZEIT.
Wichtige Orte des sozialen Lernens sind zunächst die Familien, aber auch Schulen, Vereine und die Kirchen. Durch die Veränderungen der Familienstrukturen kommt der Schule beim Erwerb von sozialen Kompetenzen immer mehr Bedeutung zu. Diese Gegebenheiten machten es erforderlich, das themenorientierte Projekt Soziales Engagement, kurz TOP SE genannt, an unserer Schule in der Klassenstufe 8 neu zu strukturieren.
Der Marchtaler Plan steht unter dem biblischen Motto “Zur Freiheit berufen“ (Gal 5,13).
„Erziehung und Bildung, die im Geist des Evangeliums und im Glauben der Kirche begründet sind, haben unter anderem zum Ziel: Die Entfaltung der sozialen Anlagen, die Erziehung zur Mitmenschlichkeit, Brüderlichkeit und Nächstenliebe, zum Dienst in Familie und Beruf sowie zu sozialer Verantwortung in der Gesellschaft“ (siehe MPL S. 13).
Mit diesem Projekt schafft die Schule Möglichkeiten, in denen sich die Schüler/innen im sozialen Denken, Urteilen und Handeln üben können. Hier können sie Sozial- und Personalkompetenz erwerben, die Persönlichkeit wird gestärkt. Sie erleben während dieser Zeit, dass sie als Person wichtig sind und gebraucht werden.
In dem 12 – 16 stündigen Praktikum stehen die Schulung der Wahrnehmungsfähigkeit, der sozialen Sensibilität, die Entwicklung von Toleranz und Verständnis im Vordergrund.
Die Klassenlehrer sind bei der Vorbereitung, Durchführung und Begleitung des Projekts federführend. Die Religionslehrer bereiten es inhaltlich vor. Es erstreckt sich über das ganze Schuljahr.
- Bis zu den Herbstferien werden die Praktikumsstellen vorgestellt.
- Bis zu den Weihnachtferien haben sich die Schüler für eine Stelle beworben.
- Bis zu den Osterferien wird das Praktikum durchgeführt.
- Nach dem Praktikum erstellen die Schüler eine Projektmappe und präsentieren einen Teil daraus.
- Zum Abschluss des Projektes wird mit den Mitgliedern der teilnehmenden Institutionen und Schülern ein gemeinsamer Gottesdienst gefeiert. Die Projektmappe wird benotet, die Note fließt in das Fach Religion ein. Dem Zeugnis wird ein Testat beigefügt, das die Teilnahme am Projekt dokumentiert.
Wir möchten uns an dieser Stelle bei den Institutionen bedanken, die sich bereit erklärt haben, Schüler/innen von unserer Schule aufzunehmen.
Birgitta Mendler