Die Bildung einer Partnerschaft wird zur Bildungspartnerschaft

Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie unterzeichnen die Grieshaber Logistik AG, die RAFI GmbH & Co.KG, die CHG-Meridian AG, Schwäbisch Media sowie die Kreissparkasse Ravensburg die „Vereinbarung einer Bildungspartnerschaft“ mit der Katholischen Freien Realschule am Bildungszentrum St. Konrad in Ravensburg.

Unter der Federführung der IHKs in Baden-Württemberg wurde 2008 - und modifiziert in 2012 –eine Initiative zwischen Landesregierung und Spitzenverbänden der Wirtschaft gegründet – die „Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen“. Zwischenzeitlich gibt es an die 400 Kooperationen und Partnerschaften im Ländle.

Die Ziele konzentrieren sich darauf, den Schülerinnen und Schülern die unternehmerische Arbeitswelt näher zu bringen. So gehören die relevanten Aktivitäten zu einem integrierten Bestandteil der schulinternen Lehrpläne. Ganz konkret bedeutet dies an Schwerpunkten:

  • Betriebserkundungen und Betriebsführungen für Lehrer und Schüler

  • Erfahrungsaustausch zwischen Auszubildenden und Schülern

  • Auslandspraktikum für Schüler und Lehrer

  • Besichtigungen der Niederlassungen im Rahmen von Studienfahrten

  • Expertengespräche über Voraussetzungen, Anforderungen und Erwartungen in einem Unternehmen für die Ausbildungsberufe

  • Workshops

  • Mitwirkung im Rahmen der Lehrerfortbildung

  • Aufnahme und Betreuung im Rahmen eines einwöchigen Berufspraktikums für Schüler

Herr Dr. Gerd Hruza, Rektor am Bildungszentrum St. Konrad beschreibt seine Vorstellungen und Erwartungshaltungen dazu:

Schule versteht sich als Lebensraum, der den Auftrag hat, Schüler bei der Entfaltung ihrer Persönlichkeit zu unterstützen und mit der Welt von außen zu konfrontieren. Daher sollen diese Bildungspartnerschaften nicht nur für die Jugendlichen Brücken schlagen beim Übergang von der Schule in den Beruf, sondern auch den Lehrkräften die Möglichkeit bieten, sich über Veränderungen in der außenschulischen Berufswelt auf dem Laufenden zu halten. Dadurch wird die Ausbildungsfähigkeit der Schüler verbessert, ihre Orientierung gelenkt und ihre Neigungen werden berücksichtigt. Unsere Schüler sollen eine positive, offene Einstellung zum Berufsleben sowie Einblicke in Betriebe und Berufspraxis erhalten. Ob im Unterricht, im Praktikum oder im Rahmen von Projekttagen – der Blick in die Praxis lohnt sich für Schüler immer.

Im Rahmen der Feierlichkeiten betonte Heinrich Grieshaber, neben der konkreten Funktion als Unternehmer und Unterzeichner, auch IHK Präsident der Kammer Bodensee-Oberschwaben, dass man im Bereich der Ausbildung auf dem richtigen Weg ist. Und trotzdem reiche das nicht aus. Denn nicht zuletzt durch den demografischen Wandel und die sinkenden Schülerzahlen wird es immer wichtiger, aktiv auf die Möglichkeiten und die Vorteile einer dualen Berufsausbildung hinzuweisen.

Die Wirtschaft – und damit sprach er die Unternehmer an– ist aufgefordert noch früher auf die jungen Menschen zuzugehen, einen Einblick in die regionalen Betriebe zu geben und für konkrete Berufsbilder zu werben. Genau deshalb ist die Zusammenarbeit zwischen der Wirtschaft und den Schulen wichtiger denn je.

An konkreten Zielen solcher Bildungspartnerschaften nannte er, für einen besseren Übergang zwischen Schule und Beruf zu sorgen. Hierfür sollen praktische Fachkompetenzen direkt aus Unternehmen in den Unterricht einfließen.

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