GY Dem Glück ein Stück näher

Erasmus+ Projekt mit spanischer Partnerschule in Granada feierlich abgeschlossen

„Glück“ – zweifellos etwas, nach dem wir alle suchen, doch wo und wie findet man es eigentlich? Und was bedeutet „Glück“ eigentlich für spanische Jugendliche? Seit Projektbeginn im September 2020 haben sich 25 Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Partnern des „IES La Madraza“ in Granada auf Spurensuche zum Thema „Glück“ begeben. Nun haben sie das Erasmus+ Projekt im Rahmen eines öffentlichen Abschlussabends feierlich abgeschlossen. Dabei wurden die Projektergebnisse vorgestellt und vor allem die Gemeinsamkeiten im Glücksverständnis deutscher und spanischer Jugendlicher hervorgehoben: Auch wenn unser Wohlstand für viele die Basis für ihr Glück darstellt, empfinden sie vor allem Freiheit und das Gefühl von Selbstwirksamkeit als entscheidend. Als wichtigen Unterschied zur deutschen Kultur hoben die Schüler vor allem ein höheres Maß an Spontaneität und den Mut zum Scheitern hervor, den sie bei den spanischen Austauschpartnern und während der Projektwoche in Spanien erlebten.

Im Anschluss beleuchtete Hr. Prof. Dr. Kunstmann von der PH Weingarten das Thema „Glück“ von wissenschaftlicher Sicht her. Ausgangspunkt seiner Analyse war die Beobachtung, dass die Menschen in unserer Gesellschaft noch nie so unglücklich waren, gleichwohl wir in einer Wohlstandsgesellschaft von bisher unbekanntem Ausmaß leben. Prof. Dr. Kunstmanns Erklärungsansatz: Lebensziele wie Einfluss, Erfolg, Reichtum, Spaß und Anerkennung, die in unserer leistungsorientierten Social-Media-Gesellschaft gemeinhin propagiert werden, sind immer nur von kurzer Dauer und bedürfen einer beständigen Steigerung, die uns letztlich eher ins Unglück treibt. Dagegen ist es seiner Meinung nach Beziehung – zu Menschen, der Natur, den Tieren, der Kunst und so weiter -, die uns Menschen Glück ermöglicht. Die Voraussetzung dafür: die Fähigkeit, sich auszusetzen und berühren zu lassen – etwas, das die Schüler im Projekt auch gewagt haben und was ihnen viele Glücksmomente beschert hat. Wir hoffen, dass wir dies als Erasmus+ Partnerschule in den kommenden Jahren noch vielen weiteren SchülerInnen ermöglichen können.

(Juliana Kugler)

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