RS "Wir sind dann mal weg" und pilgern auf dem Jakobsweg

Besinnungstag 2022

Für die Schüler:innen der 6., 8. und 10. Jahrgangsstufe steht in diesem Jahr wieder ein Besinnungstag, also eine kurze Auszeit vom Schulalltag, auf dem Programm. Dazu begeben sich die Klassen an einem Vormittag raus in die Natur und pilgern gemeinsam ein Stück auf dem Jakobsweg rund um Ravensburg und Weingarten.

Startpunkt dieses besonderen Tages ist der Vorplatz der Basilika in Weingarten. Einige Schüler:innen haben bereits vom Jakobsweg gehört, kennen jemanden, der schon gepilgert ist, und wissen daher, dass Pilgern eine gute Möglichkeit bietet, um sich mit wichtigen Lebensfragen auseinanderzusetzen und nachzudenken.

- Was macht mich im Alltag manchmal müde?

- Worauf bin ich hungrig im Leben? Worauf habe ich Lust?

- Was macht mir Freude?

- Worauf bin ich gespannt in meinem Leben?

- Was sind meine Ziele?

Auch der Sänger Mark Forster legte schon 800 km auf dem Jakobsweg zurück. Er war damals unsicher und stand er vor der großen Entscheidung, ob er mit der Musik ernst machen sollte. Das Pilgern half ihm den Kopf frei zu bekommen und er beschloss den Weg in die professionelle Pop-Musik einzuschlagen.

Passend dazu hören die Schüler:innen gleich zu Beginn das Lied „Auf dem Weg“ von Mark Forster. Jede:r Schüler:in erhält den Pilgerpass, der durch den Tag begleitet und in den persönliche Gedanken und Ideen notiert werden sollen. Als erstes schreibt sich jeder ein paar Fragen auf, die er sich während des Gehens stellen möchte.

Nach der Einführung vor der Basilika bricht die Gruppe nun auf begibt sich auf den Jakobsweg. Dank den vielen blauen Wegweisern mit der gelben Muschel, finden die Schüler:innen den Weg ohne Schwierigkeiten. Es geht durch Weingarten zum Kreuzberg, am Kreuzbergweiher vorbei, hinauf in den Wald zum Lanzenreuter Weiher. Von dort geht es über Albertshofen, übers Schwarzwäldle und den Kreuzweg hinunter nach Ravensburg. Immer wieder kann man den schönen Ausblick auf das Schussental, das jetzt im Frühjahr in voller Blüte steht, genießen und den Blick in die Ferne schweifen lassen.

An verschiedenen Stationen gibt es Impulsfragen zum Nachdenken und wichtige Botschaften mit auf den Weg. Was gibt mir Kraft und macht mich glücklich? Was sind meine Ziele und Wünsche für die kommende Zeit? Was möchte ich unbedingt schaffen? Der Tausch des Rucksacks mit einem:r Mitschüler:in für einen kurzen Wegabschnitt verdeutlich, dass es auch im Leben ganz schön ist, wenn uns jemand beim Tragen hilft und uns bei Sorgen mit Rat und Tat zur Seite steht. Ein Teamspiel zeigt den Schüler:innen auf, dass zur Erreichung eines bestimmten Ziels Rücksicht und Zusammenhalt durchaus von Vorteil ist. Ihre Gedanken zu diesen Fragen tragen die Schüler:innen von Zeit zu Zeit in ihren Pilgerpass ein.

Mit der Ankunft am Ziel, der Kirche St. Jodok, geht der Pilgertag zu Ende. Während die einen ganz froh sind, den Weg geschafft zu haben, könnten die anderen noch locker weiter pilgern. Einig sind sich allerdings alle in der Klasse: das Zusammensein draußen in der Natur und die guten Gespräche mit den anderen aus der Klasse haben gutgetan. Während das Lied „Auf dem Weg“ nochmals angehört wird, haben die Schüler:innen noch einmal Zeit um über die Fragen, die sie sich am Anfang gestellt haben, nachzudenken. Mit dem gemeinsamen Abschlussgebet endet dieser außergewöhnliche und sehr bereichernde Schultag.

Ein herzliches Dankeschön gilt Religionslehrerin Jutta Dittrich, die diesen Besinnungstag ausgearbeitet und für alle Klassen und ihre Klassenlehrer:innen so toll vorbereitet hat.

Judith Bentele

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